Home Amani El Arab Amanis Story Galerie Familie Das Arabische Pferd Arabische Linien Legenden Poesie Pfad der Pferde Praktisches Links

 

 

 

 
 

Genieße einige der schönsten arabischen Erzählungen um die Geschichte der edlen Pferde. Lass dich von den Legenden entführen in die endlosen Dünen und versteckten Oasen der Wüste .

 
 

 

Von der Schöpfung des Pferdes

Der erste Herr des Pferdes

Wie das Pferd nach Arabien kam

 

Die Stuten des Propheten

Die schönsten Pferde

Die Stute mit dem Blutmal

 
 

 

__________________________________________________

 

 
 

Von der Schöpfung des Pferdes

Es ist uns berichtet von Ali Ben Aberrahman ben Hodeil el Andalusi, Gott sei sein Zeuge, auf vielerlei Wegen und durch verschiedene Überlieferungen, dass Gottes Gesandter, Gottes Segen und Heil sei auf ihm, gesagt hat:

Als Gott der Allmächtige das Pferd schaffen wollte, sagte er zum Südwinde:

"Ich will aus dir ein Geschöpf schaffen um der Macht meiner Freunde willen, zur Erniedrigung meiner Feinde und aus Huld für die, so mir gehorsam sind. "

Der Wind sprach: "Erschaffe es, oh Herr!"

Da nahm Gott der Allbarmherzige eine Handvoll vom Winde und schuf daraus das Pferd zu welchem er sprach;

"Ich erschaffe dich und nenne dich arabisch,

Ich binde das Glück an Deine Stirnhaare;

Auf deinem Rücken soll Beute gewonnen werden;

Stärke sei mit dir, wo auch immer du sein magst;

Ich habe dich begünstigt vor allen anderen Lasttieren, zu deren Herrn ich dich mache.

Ich mache deinen Herrn zu deinem Freunde.

Ich gebe dir die Kraft zu fliegen ohne Flügel;

Du bist bestimmt für die Verfolgung wie für die Flucht.

Ich will auf deinen Rücken Männer setzen, die mich preisen und meine Größe und Einzigkeit rühmen.

Und wann immer sie mich lobpreisen, wirst auch du mich preisen;

Und wann immer sie meine Größe rühmen, wirst auch du sie rühmen,

Und wann immer sie meine Einzigkeit bezeugen, wirst auch du sie bezeugen."

 
 

__________________________________________________

 

 
 

Der erste Herr des Pferdes

Nachdem es erschaffen war, lebte das Pferd eine Zeit lang wild in der Wüste, nur die stärksten und klügsten seiner Art, die schnellsten und härtesten, überlebten.

Und Gott der Schöpfer aller Dinge rief Ismael, den Sohn Abrahams, Gottes Segen und Heil sei auf ihm, und nachdem er ihm alle Dinge gezeigt, die er geschaffen hatte, sagte er:

"Wähle dir von meinen Geschöpfen, was Du willst!"

Und Ismael erwählte das Pferd. Da sprach Gott der Herr:

"Du hast deine Ehre erwählet und die Ehre Deiner Kinder, eine für immer dauernde durch Aeonen und Aeonen."

Und Ismael war der erste, der das Pferd zähmte und ritt.

 
 

__________________________________________________

 

 
 

Wie das Pferd nach Arabien kam

Als der König Salomon, Gottes Segen und Heil sei auf ihm, die Königin von Saba zur Frau nahm, kamen einige Männer des Stammes der Beni-Azd nach Jerusalem um ihn zu beglückwünschen.

Für den Rückweg baten sie Salomon um Wegzehrung für die lange Reise. Doch der weise König gab ihnen einen Hengst aus dem Erbe Ismaels und sagte ihnen:

"Wenn ihr hungrig seid, setzt euren besten Reiter auf dieses Pferd und gebt ihm eine solide Lanze. Bis ihr Holz gesammelt und ein Feuer entfacht habt, wird er mit der Beute einer erfolgreichen Jagd zurückkehren."

Die Beni-Azd taten wie ihnen geheißen und mussten niemals auf eine Gazelle oder einen Strauß als Mahlzeit verzichten. Daher nannten sie den Hengst "Zad Ar-Rakeb", das ist: "Der für seinen Reiter sorgt."

 

 
 

__________________________________________________

 

 
 

Die Stuten des Propheten

Es ist überliefert auf vielerlei Wegen und durch verschiedene Berichte, dass Mohammed, der Prophet des allbarmherzigen Gottes, Segen und Heil sei auf ihm, im Jahre der Hidschra von Mekka nach Medina in einen Sandsturm geriet. Am Abend gelangte seine Karawane an einen Brunnen in einer Oase und die Herde litt großen Durst.

Doch als die erschöpften und durstigen Pferde zum Wasser stürmten, rief sie der Prophet, Friede sei mit ihm, zurück und ließ die Trompete den Ruf zum Kampfe blasen. Und siehe, aus dem Strom der Leiber, die vom Durst getrieben zum Wasser eilten, rangen sich fünf heraus. Fünf Stuten kehrten ohne den erfrischenden Trunk, doch mit hellem Auge und frohem Gewieher zu ihrem Herrn zurück. Da segnete sie der Prophet, Friede sei mit ihm, indem er jeder den Daumen in dem Nacken legte, wo sich daraufhin kleine Haarwirbel bildeten, und fortan hießen sie al Khamsa ar-Rasul Allah, die Fünf des Propheten Gottes. Sie wurden Begründer der edelsten Stämme Arabiens. Ihre Namen waren:

Abbayah, Saqlawiah, Kuhaylah, Hamdaniyah, Hadbah.

Alle Pferde, die sich asil nennen dürfen, reinen Blutes, haben ihren Ursprung in diesen fünf Stuten. An den fünf Fingern seiner Hand kann so der Gläubige die alten Stämme, die al Khamsa, aufzählen. Die Haarwirbel im Nacken aber sind noch heute bei den besonders gesegneten Nachkommen der Fünf zu sehen.

 
 

__________________________________________________

 

 
 

Die schönsten Pferde

Der frühere ägyptische Außenminister Wacyf Boutros Ghali Pascha erzählt in seinem Buch "La tradition chevaleresque des Arabes" folgende Legende:

Der Kalif Muawiya (603-680), der Begründer der Dynastie der Umayyaden gilt als einer der bedeutendsten Herrscher der arabischen Geschichte. Unter seiner Herrschaft wurde Damaskus die Hauptstadt des Kalifats.

Eines Tages fragte der Kalif Muawiya den Sassaah ben Souhan:

"O Sassaah, sage mir: Welches sind die besten Pferde?"

Sassaah antwortete:

"O mein Kalif, es sind jene, die drei lange, drei kurze, drei breite und drei reine Dinge haben."

"Erkläre uns das!" befahl der Khalif dem Sassaah.

Und Sassaah sagte:

"So höre, o mein Kalif: die drei langen Dinge sind der Hals, die Schulter und der untere Teil des Beins. Die drei kurzen sind der Rücken, der obere Teil des Beins und die Ohren. Die drei breiten Dinge sind die Stirn, der Bug, die Nüstern. Die drei reinen Dinge aber sind das Fell, die Hufe und die Augen."

 
 

 
 

__________________________________________________

 

 
 

Die Stute mit dem Blutmal

In den Zelten der Beduinen wird die folgende Geschichte einer besonderen Stute erzählt:

Vor langer, langer Zeit lebte einmal in der arabischen Wüste ein Scheich der Shammar, der eine ganz besondere Koheilah Stute besaß, mit der er in den Kampf zu reiten pflegte und der er sein Leben anvertraute. Ihr Verhältnis zu einander war ein besonderes, geprägt von Vertrauen, Liebe und gegenseitigem Respekt. Jeder von beiden hätte für den Anderen sein Leben gegeben, ja, das Band zwischen ihnen war so stark, dass die Stute oft die Gedanken ihres Herrn zu lesen schien indem sie genau zur richtigen Zeit das Nötige tat, wodurch er viele Kämpfe bestand und den Neid und die Bewunderung der anderen Beduinenstämme gewann.

Die Jahre vergingen und eines Tages in einer blutigen Schlacht wurde der Scheich schwer verwundet. Er verlor das Bewustsein und hing über Hals und Nacken seiner geliebten Stute. Obwohl der Scheich ohne Besinnung war und sie sich viele Stunden entfernt von den heimatlichen Zelten befanden, brachte die Stute ihren Herrn nach Haus, indem sie ihn vorsichtig auf ihrer Schulter balancierte. Sie verbrachte Tage ohne Futter und Wasser um den Scheich zu seinem Stamm zu bringen. Doch als die mutige Stute endlich erschöpft und entkräftet das Lager ereichte, war ihr Herr gestorben.

Die Angehörigen des Scheichs hoben seinen Leichnam vorsichtig von der Stute und sahen, dass das Blut des Scheichs auf der Schulter des Pferdes ein tiefrotes Mal hinterlassen hatte. Obwohl sie ihren Führer verloren hatte, war die Sippe der Beduinen der Stute aus tiefsten Herzen dankbar, denn sie hatte den Leib des Herrn heimgebracht. Sie wussten wie beschwerlich der lange Weg für das tapfere Pferd gewesen war, und sorgten sich um die Stute, besonders, da sie wussten, dass sie trächtig war.

Als die Zeit des Fohlens herangekommen war, nahmen alle Beduinen großen Anteil an dem berühmten Schlachtross. Und schließlich wurde das Fohlen geboren und es war gesund, kräftig und von ungewöhnlicher Schönheit. Aber auf seiner Schulter sah man das gleiche Blutmal, das die Mutter vom Blut ihres Herrn trug. Da erkannte der ganze Stamm dass Gott der Barmherzige diese Stute und ihre Familie für ihre Standhaftigkeit, ihre Treue und Tapferkeit belohnt hatte und das Blutmal auf der Schulter ein Zeichen seiner Gunst war.

Seit dieser Zeit sind viele hundert Jahre vergangen, aber hin und wieder gibt es unter den besten arabischen Pferden eine Stute von außerordentlicher Schönheit und hervorragendem Mut, die ein ganz besonderes Fohlen zur Welt bringt, das von Gott dem Allmächtigen mit einem Blutmal auf der Schulter gezeichnet ist. Und die Beduinen glauben bis heute, dass es ein besonderes Zeichen der Gunst Gottes ist.

 
 

__________________________________________________